Musik für Kinder und Schulen

Diane Tausch • 11. Februar 2025

Musik für Kinder & Schulen – Warum sie unverzichtbar ist und wie sie richtig eingesetzt wird


Warum Musik in der Schule so wichtig ist




Musik ist weit mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung – sie fördert die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung von Kindern. Studien zeigen, dass  Aktivitäten das Gehirn aktivieren, die Konzentrationsfähigkeit steigern und sogar das Sozialverhalten verbessern. Doch wie kann Musik in Schulen sinnvoll integriert werden? Dieser Artikel gibt Einblicke in die Vorteile von Musikunterricht, konkrete Umsetzungsideen und wissenschaftliche Erkenntnisse über die Wirkung von Musik auf Kinder.


 

Die wissenschaftlich belegten Vorteile von Musik für Kinder



Musik wirkt sich auf verschiedene Bereiche der kindlichen Entwicklung aus:


Kognitive Entwicklung: Musik aktiviert das gesamte Gehirn. Ein Beispiel: Kinder, die regelmäßig Rhythmen klatschen oder trommeln, entwickeln ein besseres Gefühl für Sprachrhythmen, was ihnen beim Lesenlernen hilft.

 ✔ Emotionale Entwicklung: Studien zeigen, dass das gemeinsame Singen die Ausschüttung von Oxytocin („Bindungshormon“) fördert, was wiederum das Gemeinschaftsgefühl stärkt.

 ✔ Soziale Fähigkeiten: Kinder, die in einem Schulchor singen oder in einer Band spielen, lernen Teamarbeit, Kompromisse und das Zuhören.

 ✔ Motorische Entwicklung: Besonders Instrumente wie Geige, Klavier oder Gitarre schulen die Hand-Auge-Koordination und die Feinmotorik.

 ✔ Konzentration & Aufmerksamkeit: Einfache Konzentrationsübungen mit Musik, wie das bewusste Nachspielen von Klangfolgen auf einer Trommel oder Xylophon, trainieren Geduld und Fokussierung.


Tipps für Grundschullehrer ohne Musik-Ausbildung



Viele Grundschullehrer unterrichten alle Fächer, sind aber nicht unbedingt in Musik ausgebildet. Dennoch gibt es einfache Möglichkeiten, Musik in den Unterricht zu integrieren:


Musikalischer Wochenstart: Beginne die Woche mit einem kurzen gemeinsamen Lied – das stärkt das Gemeinschaftsgefühl.

Rhythmus als Lernhilfe: Verwende Klatschspiele oder Body Percussion, um Gedichte oder Rechenaufgaben einzuprägen.

Musikalische Bewegungspause: Spiele eine fröhliche Melodie und lass die Kinder sich dazu frei bewegen – perfekt für zwischendurch.

Hörspiele selbst gestalten: Erzähle eine Geschichte und lasse die Kinder mit einfachen Geräuschen (Papierknistern, Klatschen, Stampfen) mitgestalten.

 ✔ Lieder für Vokabeln und Zahlen: Lerninhalte lassen sich leichter einprägen, wenn sie gesungen werden – z. B. „Einmaleins-Rap“ oder „Wochentage-Song“.

 ✔ Klassenzimmer-Orchester: Verwende Alltagsgegenstände als Instrumente – Stifte als Trommelstöcke oder Plastikflaschen als Rasseln.

 


Einfache Musikideen für Eltern ohne musikalische Kenntnisse



Auch zu Hause kann Musik spielerisch in den Alltag integriert werden, selbst wenn Eltern keine Musikerfahrung haben:


Gute-Laune-Morgenritual: Spiele jeden Morgen ein fröhliches Lied ab – das sorgt für einen positiven Start in den Tag.

Küchen-Konzert: Verwende Kochtöpfe, Holzlöffel oder Reis in Plastikflaschen als Rhythmusinstrumente.

Musikalische Einschlafrituale: Summen oder leises Mitsingen eines bekannten Schlafliedes beruhigt und fördert Bindung.

Musik als Stimmungsregulator: Spiele verschiedene Musikstile und sprich mit deinem Kind darüber, welche Gefühle sie auslösen.

 ✔ Singende Schatzsuche: Gib deinem Kind kleine Hinweise in gesungener Form – ein spielerischer Einstieg in die Welt der Musik.

Musik-Quiz: Spiele Musikstücke und lasse dein Kind erraten, welches Instrument zu hören ist.

 


Wie Musik in Schulen integriert werden kann



Es gibt viele Möglichkeiten, Musik in den Schulalltag zu integrieren – unabhängig davon, ob es einen festen Musikunterricht gibt oder nicht:


1. Musik als tägliches Ritual


  • Musikalische Begrüßung: Die Kinder singen jeden Morgen ein Begrüßungslied, um gemeinsam den Tag zu starten.
  • Tägliche Klangdusche: Fünf Minuten bewusstes Zuhören von Naturgeräuschen oder klassischer Musik zur Entspannung vor dem Unterricht.
  • Musik-Meditation: Kinder legen sich auf den Boden und hören sanfte Klänge, während sie sich eine beruhigende Geschichte vorstellen.

2. Musikalisches Lernen in anderen Fächern


  • Mathematik & Rhythmus: Kinder klatschen Brüche, um ein Verständnis für Bruchrechnungen zu entwickeln.
  • Sprachen lernen mit Musik: Wörter werden in einer Melodie gesungen oder rhythmisch gesprochen, um das Erinnern zu erleichtern.
  • Geschichtsunterricht vertonen: Kinder erfinden ein Lied oder eine Geräuschkulisse zu einer historischen Szene.

3. Musikalische Projekte und Schulveranstaltungen


  • „Schulhymne“-Projekt: Die Klasse schreibt gemeinsam einen Song über ihre Schule und nimmt ihn auf.
  • Musik-Kunst-Projekt: Schüler malen Bilder zu Musikstücken und präsentieren ihre Interpretationen.
  • Hörspiel-Werkstatt: Schüler nehmen eine Geschichte auf, unterlegen sie mit selbstgemachten Klängen und präsentieren sie.


Fazit: Musik als Schlüssel für ganzheitliches Lernen:



Musik ist ein entscheidender Bestandteil für die ganzheitliche Entwicklung von Kindern. Ob durch Singen, Instrumente oder musikalisches Lernen in anderen Fächern, Musik stärkt kognitive, soziale und emotionale Fähigkeiten. Lehrer, Erzieher und Eltern können mit kleinen, kreativen Ideen viel bewirken und Kindern einen spielerischen Zugang zu Musik ermöglichen.

 


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